HIM Preis
Für herausragendes Engagement im Bereich der Einhaltung, des Schutzes und der Förderung der Menschenrechte als Basis für Freiheit, Gleichheit und friedliches Zusammenleben, vergibt die gemeinnützige Hamburger Initiative für Menschenrechte seit 2016 jedes Jahr den HIM-Preis an Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen.
Informationen zu den HIM Preisen 2016 bis 2022 finden Sie unter folgenden Links:
2022: Revolution im Iran? Frau – Leben- Freiheit. Preisträgerin: Masih Alinejad
2021: Stop Slavery - How many slaves work for you? Preisträger: Justin Dillon, FRDM.
2019: Die Wahrheit findet ihren Weg – Menschenrechte in der digitalen Welt. Preisträger: Thorn: Digital Defenders for Children sowie als Nebenpreisträger: Operation Collateral Freedom und The Uncensored Playlist
2018: Verlernt den Hass - wie in Kinderköpfen der Frieden von morgen entstehen kann. Preisträger: Jiyan Foundation, Irak und Street Children Aid, Südsudan.
2017: Projekte in Afrika – Alternativen zur Flucht. Preisträger: Project-E und LikeMinds Project, Äthiopien.
2016: Herausragende Projekte, Initiativen und Organisationen, die sich in Hamburg im Bereich Bildung, Ausbildung und berufliche Integration Geflüchteter verdient gemacht haben. Preisträger: Plietsch (Basis und Woge e.V.), Flüchtlingslotsen (Diakonosches Werk), Junge Vorbilder (verikom e.V.).
Allgemeines
Profil des Preises
Der Preis wird grundsätzlich einmal im Jahr verliehen und ist dotiert mit 10.000 € bis 15.000€. Diese Summe kann auf bis zu drei Preisträger verteilt werden.
Die jährliche Verleihung findet vor geladenen Hamburger Bürgern und Vertretern aus der Wirtschaft, Kultur und der Zivilgesellschaft statt.
Mit dem Preis sollen vorzugsweise freie, zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen sowie gemeinnützige Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) ausgezeichnet und unterstützt werden.
Vergabekriterien
- Innovationsgrad
Projektidee und Konzeption sind wegweisend im speziellen Wirkungsumfeld.
- Wirksamkeit
Eine menschenrechts- oder bürgerrechtsrelevante Wirkung ist bereits erkennbar oder potentiell wahrscheinlich.
- Vernetzung
Das Projekt stärkt die Zivilgesellschaft, indem es Brücken zu ähnlichen oder ergänzenden Vorhaben bildet.
- Vorbildcharakter
Das Projekt kann potentiell Vorbild für ähnliche Initiativen sein und durch mediale Verbreitung, Nachahmung und Kooperation eine größere Wirkung erzeugen.
Die Preisträgerorganisation soll Mindeststandards an Struktur, Transparenz (wie z. B Ansprechpartner, Website), finanzielle Solidität, Nachprüfbarkeit und Nachhaltigkeit erfüllen. HIM hält mit den Preisträgern Kontakt.
Vergabeprozess
Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. HIM benennt die Kandidaten nach Beratung durch Experten, die ausgewiesene Kenner der Projektlandschaft eines von HIM jeweils jährlich vorgegebenen Bereiches aus dem Themenkreis der Menschenrechte sind.
HIM Preisverleihung 2022
Die HIM Preisverleihung 2022 widmete sich dem mutigen Kampf für die Freiheitsrechte im Iran. Unter großer Anteilnahme der 400 Gäste wurde im Helmut-Schmidt Auditorium der Bucerius Law School der HIM-Preis 2022 an Masih Alinejad verliehen. Eine Zusammenfassung des Abends lesen Sie hier: Newsletter No. 42: Frau, Leben, Freiheit - HIM Preis 2022.
Die Preisträgerin
Masih Alinejad, iranische Journalistischen und Aktivisten für Frauenrechte, lebt seit 14 Jahren im Exil in den USA, weil sie im Iran um ihr Leben fürchten musste. Auf ihren Social-Media-Seiten folgen ihr mehr als zehn Millionen Frauen. Sie alle legten den Hijab ab - als Zeichen ihrer Freiheit. "Her hair frightens the system", schrieb die Washington Post über Masih Alinejad, denn sie ist längst zur einflussreichsten Frau des iranischen Widerstand im Ausland geworden. Ende Oktober hat sie in Washington gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi den renommieren Oxi Courage Award erhalten. Kürzlich wurde sie zum Mitglied des neu gegründeten Oppositionsbüdnisses ernannt. Seit einem Attentatversuch leben Masih und ihre Familie in FBI-Safehouses. Sie sind inzwischen sieben mal umgezogen. Eine Reise nach Europa ist nur unter extremen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Zur Preisverleihung wurde Masih Alinejad per Liveschaltung aus den USA begrüßt.
Die Festrednerin
Natalie Amiri ist als Korrespondentin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk tätig. Sie wuchs in München auf und studierte Oriantalistik und Islamwissenschaft. Von 2015 bis 2020 war sie ARD-Studioleiterin für den Iran, als Autorin schreibt sie erfolgreiche Bücher über den Iran und Afghanistan. Mir ihrem Beststeller "Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran" (2021) möchte sie den Menswchen im Iran eine Stimme geben. Natalie Amiri ist eine der wenigen deutschen Journalistinnen, die den Iran detailreich kennen. Es gelingt ihr, das internationale Politikgeschehen rund um die Islamische Republik klug und präzise einzuordnen. 2021 zeichnete das Medium Magazin sie zur besten politischen Journalistin Deutschlands aus, 2022 erhielt sie von der Stadt München den Publizistik-Preis.
Bildergalerien der Preisverleihungen
HIM Preisverleihung 2022
(c) Fotos: Patrick Lux https://patrick-lux.de
(c) Fotos: Aria Nikmaram
HIM Preis 2021
Stop Slavery – HIM-Preis live im Internet
How many slaves work for you? Dieser Frage geht der HIM-Preisträger 2021 Justin Dillon mit seiner IT-Firma „FRDM“ (steht für „Freedom“) nach. Sein Ziel: Moderne Sklavenarbeit aufzudecken und zu bekämpfen. Dafür erhielt er den mit 10.000 Euro dotierten Hamburger Preis für Menschenrechte. Aus der Hamburger Bucerius Law School wurde der Preis zum ersten Mal live online verliehen.
Der Preisträger
Moderne Sklaverei ist kein Thema der Vergangenheit. Schätzungen zufolge arbeiten noch heute bis zu 40 Millionen Erwachsene und mehr als 150 Millionen Kinder unter sklavenähnlichen Bedingungen. Sklavenarbeit ist weder rechtlich noch politisch legitimiert, aber sie ist omnipräsent und fester Bestandteil vieler globaler Wertschöpfungsketten. Justin Dillon kämpft seit über 10 Jahren gegen Moderne Sklaverei. 2011 startete er mit seinem Unternehmen „Made in a Free World“ und Unterstützung des US-Außenministeriums das Projekt „Slavery Footprint“. Damit kann jeder Konsument herausfinden, wie hoch der Anteil von Sklavenarbeit an einem Produkt ist: https://slaveryfootprint.org
„Um Veränderungen zu schaffen, braucht man den festen Willen. Daraus entsteht dann der Weg – vorausgesetzt, dass die Zeit stimmt“, sagt Justin Dillon am Abend der Preisverleihung. Über 50 Millionen Menschen haben inzwischen ihren Slavery Footprint ermittelt. Die Zeit war reif für das Projekt „FRDM“, das für Freedom steht: https://www.frdm.com. Ein Business-Tool, mit dem Unternehmen Sklaverei in ihren Lieferketten identifizieren können.
„Each company has its unique buying power,” sagt Dillion, ihre eigene Macht am Markt. „Together they form the coalition of the willing.“ Warum die Zeit für Veränderung gekommen ist? Weil viele Menschen eine Armut verspüren, die „poverty of meaning“. Damit einher geht die Sorge um unseren Planeten und eine Sehnsucht „to be part of a story that is bigger than yourself.“
Justin Dillions ganze Story, seine Antworten auf unsere Fragen und die HIM-Preisverleihung können Sie nachhören und erleben unter dem Link auf unserer Website: www.menschenrechte.hamburg.
HIM Preis 2019
Der Festvortrag
Dr. Claus Kleber ist promovierter Jurist und moderiert seit 2003 das heute journal im ZDF. Zuvor war er Korrespondent in den USA und in London. Zusammen mit seiner Co-Autorin Angela Andersen realisierte er 2018 die Menschenrechte-Dokumentation UNANTASTBAR. Sie zeigt die aktuellen Gefahren für freiheitliche Systeme auf und feiert Menschen rund um den Planeten, die sich dafür einsetzen, dass die große Vision nicht untergeht: Menschenrechte müssen unantastbar bleiben.
Die Preisträger
Thorn: Digital Defenders for Children
Operation Collateral Freedom
In vielen Länder exestieren weder Pressefreiheit noch freies Internet. Gegen die Cyper-Zensur hat Reporter Ohne Grenzen seine 'Operational Collateral Freedom' gestartet: Raffinierte Techniken eröffnen verbotenen Websites in China, Saudi Arabien, Iran und anderen Ländern alternative Online-Zugänge. 22 Nachrichtenkanäle von Journalisten des internationalen Netzwerks sind seit vier Jahren freigeschaltet und verzeichnen 142 Millionen visits.
www.rsf.org/en/collateral-freedom

The Uncensored Playlist
Es begann mit einer genialen Idee: Zensur mit Musik zu hacken. Denn Streaming-Dienste sind selbst in Ländern mit strenger Medienzensur frei zugänglich. Aus der Idee machte die Werbeagentur DDB zusammen mit Reporter ohne Grenzen, Journalisten und Musikern ein digitales Schlupfloch. Nachrichten wurden zu Songtexten, die Songs erreichten ein Millionenpublikum, z.B. Platz 8 in den vietnamesichen Charts. Heute ist die 'Uncensored Playlist' mit höchsten internationelen Auszeichnungen dekoriert. Und erhält den HIM-Ehrenpreis.
Bildergalerien der Preisverleihungen
HIM Preis 2019
(c) Fotos: Volker Renner
HIM Preis 2018
'Verlernt den Hass - wie in Kinderköpfen der Frieden von morgen entstehen kann'
So lautete das Motto des HIM-Preises für Menschenrechte 2018. Rund 180 Gäste nahmen an der bewegenden Preisverleihung im Galionsfigurensaal des Altonaer Museums teil. Den Preis erhielten die Jiyan Foundation for Human Rights, die sich im Irak engagiert, und Street Children Aid aus dem Süd-Sudan.
Die Preisträger
streetchildrenaid
Kinder im Süd-Sudan, die durch Gewalt und Krieg ihre Heimat und ihre Eltern verloren haben, finden seit 10 Jahren Zuflucht bei Street Children Aid (SCA), einer NGO in Juba. Hier erleben sie Schutz und seelische Unterstützung, hier sind sie sicher vor Hunger und Chaos, der verbreiteten Kinderehe und einem Schicksal als Kindersoldaten. SCA hilft bei der Suche nach Angehörigen, sorgt für Ausbildung und eröffnet Perspektiven auf ein neues Leben. Bei uns zu Gast ist Paul Boyle, der seit vielen Jahren Trauma-Healing Workshops für Kinder und Helfer u.a. in SOS-Kinderdörfern leitet. Er kennt und begleitet die SCA seit der Gründung.
Jiyan Foundation
Jiyan ist das kurdische Wort für “Leben". Die Jiyan Foundation wurde im Jahre 2005 in Kirkuk, Irak, gegründet. Sie unterstützt Überlebende von Krieg und Menschenrechtsverletzungen mit medizinischer Hilfe, einer qualifizierten Trauma-Therapie und rechtlicher Beratung. 50 % der Hilfesuchenden sind Frauen, 30 % sind Kinder und Jugendliche. Um sie auch in Zukunft zu schützen, bietet die Jiyan Foundation Hilfe bei der Ausbildung sowie Programme zur politischen Erziehung, zu Menschenrechten und Demokratie an. Erklärtes Ziel ist es, die Menschen nicht als Opfer zu stigmatisieren, sondern sie zur Teilnahme am Prozess der Rehabilitation und zum Aufbau einer friedlichen Zivilgesellschaft zu ermutigen.
Der Festvortrag
Ahmad Mansour
Ahmad Mansour ist Psychologe und Autor mit palästinensischen Wurzeln und deutscher sowie israelischer Staatsangehörigkeit. Seine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werte und Grundsätze unserer Gesellschaft an Menschen zu vermitteln, die neu in Deutschland leben, um einen emotionalen Zugang zwischen Zuwanderern und Mehrheitsgesellschaft zu schaffen und eine erfolgreiche Integration zu ermöglichen.
Mehr Informationen zu der Preisverleihung finden Sie hier
Bildergalerien der Preisverleihungen
HIM Preis 2018
2018: (c) Maike Klein, Hamburg
Informationen zum HIM-Preis der vergangenen Jahre finden Sie hier: HIM-Preis - Archiv